Wellensittich (englisch Wellensittich)

Wellensittich Schwarm in Australien. Der Wellensittich wird in einem Lexikon wie folgt beschrieben: Melopsittacus undulatus, ein kleiner, vorwiegend grüner, zu den Plattschweifsittichen gehörender Papagei der australischen Grassteppe, seit etwa 1850 als Käfigvogel gezüchtet; einzeln aufgezogen, lernt er Sätze nachsprechen und Melodien nachsingen. Viele Farbschläge wurden erzielt....

 

Es gibt aber weitaus mehr über eines der beliebtesten Ziervögel zu berichten! Tauchen wir doch einfach mal etwas tiefer in das Kapitel Wellensittich ein und fangen wir mal mit seiner Heimat an.

 

weitere Infos siehe in der Rubrik Vogellexikon den Artikel  "Steckbrief Wellensittich" - ein Kurzsteckbrief sowie den Artikel "Fakten und Zahlen" - eine umfangreiche Sammlung von Fakten über den Welli.

 

Die Heimat des Wellensittichs

 

In den weiten Steppen Australiens leben heute noch "Aborigines", die eigentlichen Ureinwohner Australiens. Es sind Jäger und Sammler, die früher hauptsächlich in Höhlen und Laubhütten wohnten, heute zum Teil aber auch schon in den Städten. Auch wenn sie primitiv leben, haben sie doch einen Sinn für Schönheit. Einen Vogel, den sie sehr bewundern, nennen sie Betcherrygah, was in ihrer Sprache "hübscher Vogel" heißt (einige Bücher geben dieses mit "schmackhafter Vogel" wieder, weil den Ureinwohnern dieser Vogel als Nahrung diente ). Diese Vögel wandern in großen Schwärmen und mit ihrem schwalbengleichen Flug und farbenfrohen Gefieder bedecken sie fast den ganzen Himmel.

 

Wellensittiche sind Nomadenvögel, sie wechseln ziemlich oft ihren Standort, da sie sich nur in den Gegenden zeigen, die nach reichlichen Regenfällen einen üppigen Graswuchs aufweisen. Der Samen dieser Graspflanzen bildet für diese Vögel die Hauptnahrung, besonders im halbreifen Zustand. Wird eine günstige Futtergegend angetroffen, schreiten die Wellensittiche sofort zur Brut, sie verlieren damit keine Zeit. Das müssen sie auch, um ihren Fortbestand zu sichern, denn durch die unwirtlichen Lebensbedingungen ist die Todesrate sehr hoch.

 

Hauptsächlich werden dafür Höhlen in Eukalyptusbäumen bevorzugt, sollten sie nicht genügend vorhanden sein, nehmen sie auch mit Erdlöchern vorlieb. Wellensittiche sind als reine Steppenvögel sehr genügsam in ihrem Wasserbedürfnis. Nach dem Trinken fliegt der ganze Schwarm in die Bäume und ruht sich aus. Dort kann man die Vögel kaum von den einzelnen Blättern unterscheiden, denn die Gefiederfarbe ist im Blattwerk vorzüglich getarnt. Sobald eine Dürreperiode einsetzt, ziehen sie wieder weiter auf der Suche nach Wasser und Nahrung, oft in Verbänden zu mehreren Tausend Vögeln. Dieses dient den Wellensittichen wiederum als Schutz, denn Raubvögel, die natürlichen Feinde des Sittichs wagen nicht in diese dichte Formation eindringen. Wellensittiche sind sehr wendige Flieger. Sie müssen oft enorme Distanzen überwinden, um erneut eine fruchtbare Gegend zu finden.

 

Die Nahrung des Wellensittichs besteht, wie oben schon erwähnt, aus Grassamen im halbreifen Zustand, aber auch harte Gräser wie etwa Spinifexgras dient als Nahrungsquelle der Wellensittiche. In Trockenzeiten ernähren sie sich von getrockneten Samen, dann müssen die Vögel aber mehr trinken, um den Wasserhaushalt auszugleichen. Außerdem nehmen sie auch noch Erd- und Sandpartikel auf, um sich mit Mineralstoffen zu versorgen und kleine Insekten, durch die sie Eiweiß erhalten.

 

Die Feinde des Sittichs sind hauptsächlich Greifvögel und wenn sie zur Brut schreiten, ist diese besonders durch Schlangen gefährdet.

 

Wellensittiche sind nicht besonders scheu, sie lassen Menschen bis auf wenige Meter an sich herankommen, so dass man sie gut beobachten und erforschen kann. Es sind typische Schwarmvögel, die alles zusammen machen.

 

Das Aussehen des wildlebenden Wellensittichs

 

Er wiegt ungefähr 30 g und misst vom Schnabel bis zur Schwanzspitze 16 bis 20 cm. Die wildlebende Art ist vorwiegend grün, der Kopf ist gelb mit einer schwarzen Streifenzeichnung, die Maske also das Gesicht ist vom Scheitel bis zur Kehle hellgelb. Links und rechts der Maske, in der Höhe des Schnabels befinden sich violette Bartflecken und von ihnen ausgehend – nach innen – je drei schwarze Kehltupfen. Erwachsene Männchen haben eine blaue Nasenhaut, während Weibchen meist eine braune Nasenhaut haben. Der Schwanz ist verhältnismäßig sehr lang.

 

Einführung: Die Farbschläge der Wellensittiche

 

Wellensittiche gibt es in zahlreichen Farbabstufungen und Varianten, aber diese Vielzahl baut sich immer auf die Grundfarben Grün, Gelb, Blau und Weiß auf. Jede der vier Grundfarben lässt sich grob in drei Stufen einteilen: Hell, Mittel und Dunkel, wobei in der Grünreihe Hell - hellgrün, Mittel - dunkelgrün, Dunkel - olivgrün und in der Blaureihe Hell - himmelblau, Mittel - Kobalt und Dunkel- Mauve entspricht. Auch die Gelben und Weißen fallen in diese drei Stufen. Die Grobteinteilung der Farbschläge besteht aus sogenannten Farbreihen bzw. Farbserien.

 

Grobeinteilung der allgemeinen Farbschläge beim Wellensittich

 

Blaue Serie

 

 

 

Hellblau

 

Dunkelblau (Kobalt)

 

•Mauve

 

Grau

 

•Albino

 

Violett

 

Gelbgesicht